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Deutsch

Jugend debattiert

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Jugend Debattiert 2023

„Demokratie braucht Übung!“, betonte Herr Schiffer bei der Begrüßung der Teilnehmer am Schulwettbewerb. In einer komplexen Welt wie der unseren ist eindimensionales Denken eher hinderlich, immer wichtiger wird dagegen die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln und ein Problem von verschiedenen Seiten zu betrachten. Genau das wird im Rahmen des überregionalen Projekts „Jugend debattiert“ von der Hertie- und Heinz-Nixdorf-Stiftung in Kooperation mit der Kultusministerkonferenz eingeübt. Es handelt sich dabei um ein Format, bei dem immer vier Schüler nach einem festgelegten Schema ein kontroverses Thema debattieren, zwei nehmen die Pro-Position ein und zwei die Contra-Position. Im Landeswettbewerb wurden z.B. folgende Themen gestellt: „Soll in Deutschland für Gesetzesvorhaben ein Jugendcheck eingeführt werden?“ (Mittelstufe) „Soll in Deutschland Fracking erlaubt werden?“ (Oberstufe). Die Positionen werden kurz vorher zugelost, das heißt, dass die Debattanten nicht wissen, ob sie als Befürworter oder Gegner der gestellte Frage streiten werden. Das stellt zugegebenermaßen eine große Herausforderung dar, aber darin liegt auch ein Gewinn, denn die Schüler müssen sich unabhängig von ihrer eigenen Meinung mit der Streitfrage auseinandersetzen. Eine solche Herangehensweise kann zur Differenzierung und zur Änderung der eigenen Haltung führen. All das wird hier am WGG im Rahmen des regulären Deutschunterrichts in der 9. Jahrgangsstufe eingeübt und auch in Form einer mündlichen Schulaufgabe abgeprüft.

Finale der Sekundarstufe II im Schulwettbewerb

Darüber wollten wir aber noch hinausgehen und haben im letzten Schuljahr einen Wahlkurs angeboten: Der Debattierclub war für Teilnehmer der 10. und 11. Jahrgangsstufe geöffnet. Die Teilnehmer bereiteten sich intensiv unter anderem in einem ganztägigen Seminar am Buß- und Bettag auf ihre Aufgabe vor und so fand nach langer coronabedingter Pause im Januar endlich wieder ein Schulwettbewerb statt: So wurden die Schulsieger der Sekundarstufe I und II ermittelt, die Juroren setzten sich dabei aus Schülern und Lehrern zusammen – und manche Entscheidung wurde hart erstritten. Mit den Schulsiegern David-Nikolai Schmidt (9e) und Niclas Pomsel (9a) sowie Tobias Frauenknecht (10d) und Mika Körner (Q11) fuhren wir bald darauf gemeinsam mit Ersatzdebattanten und einigen Juroren nach Amberg zum Regionalwettbewerb.

Alle Finalisten des Schulwettbewerbs

Die Stimmung war schon gut, aber sie steigerte sich noch einmal enorm, als je einer unserer Vertreter ins Finale kam: Tobias Frauenknecht (Sek II) und David-Nikolai Schmidt (Sek I). Das war schon ein riesiger Erfolg, aber dann schaffte David-Nikolai auch noch den zweiten Platz, was bedeutete, dass er am Landeswettbewerb im Maximilianeum in München teilnehmen durfte. Das freute uns alle sehr, leider war die Teilnehmerzahl begrenzt, aber am liebsten wäre der gesamte Wahlkurs mit nach München gefahren, um unseren Vertreter entsprechend zu unterstützen. Die Vorgaben waren leider strikt und so konnte am 24.4. nur ein kleiner Kreis (drei Lehrer und drei Schüler) mit nach München fahren. Dies mutete wie ein Familienausflug an (zumindest wie ein kleiner Teil der „Schulfamilie“), so kam es uns zumindest vor, als wir spät am Abend mit drei bestens gelaunten Schülern zurück nach Neumarkt fuhren. Zwar ist unser WGG-Vertreter nicht ins Finale gekommen, aber es war für uns alle beeindruckend, die Debatten der beiden Altersstufen zunächst an zwei Münchener Gymnasien zu verfolgen und dann im Ambiente des Landtags, mit Blick auf die Stadt München.

Freude nach dem Regionalwettbewerb in Amberg

Wir hatten an dem Tag zwei Erkenntnisse: Der olympische Gedanke zählt, dabei sein ist alles. Und: Wir sind nicht chancenlos, wir haben durchaus das Potential, in der Liga Landeswettbewerb mitzuspielen. Und das war sehr zufriedenstellend. Und eins ist auch klar: Jugend debattiert macht süchtig. Die Schulsiegerin Veronika Soldatow, die heuer Abitur gemacht hat, hat dies nach dem letzten Regionalwettbewerb vor Corona in Altdorf so formuliert: „Ich will da nochmal mitmachen!“ Bei ihr hat es wegen Corona leider nicht geklappt, aber wir hoffen, dass wir unsere Erfahrungen aus den Wettbewerbsrunden 2023 mit vielen begeisterten Schülern nächstes Jahr noch vertiefen können.

Landeswettbewerb im Bayerischen Landtag in München

An dieser Stelle sei allen Teilnehmern für ihr Engagement gedankt: Debattanten und Juroren, von denen auch viele aus der Q12 trotz Abiturstress die Wettbewerbe der Sek II juriert haben, und natürlich allen Teilnehmern des Wahlkurses und der 9. Jahrgangsstufe. Vielen Dank, ihr habt uns sehr bereichert. Wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung nächstes Jahr.

Alexandra Bönsch und Renate Gebhard

Jugend Debattiert 2020

Am Dienstag, den 18. Februar 2020 fand am Leibniz-Gymnasium in Altdorf der alljährliche Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“ statt, an dem auch eine Delegation des WGG teilnahm.

In den 9. Klassen wird jedes Jahr in Deutsch eine mündliche Schulaufgabe durchgeführt, es handelt sich um eine Debatte, die in Anlehnung an den bundesweit bekannten Wettbewerb vorbereitet und durchgeführt wird. Dies ist eine für die Schüler bis dahin unbekannte Schulaufgabenform, auf die sie sich erst einmal einlassen müssen, aber oft entsteht auch Begeisterung für diese Seite des Faches Deutsch. Im Anschluss an die Schulaufgabe wird ein schulinterner Wettbewerb durchgeführt, aus dem zwei Schulsieger hervorgehen, die dann das WGG auf dem Regionalwettbewerb vertreten. Dieses Jahr handelte es sich dabei um: Ella Neve (Klasse 9c) und Veronika Soldatow (Klasse 9e). In jedem Wettbewerb sind auch Schüler als Juroren beteiligt, dafür stellten sich für den Regionalwettbewerb Vanessa Gehr (Klasse 9c), Philipp Haas (Klasse 9e) und Freya Winter (Klasse 9e) zur Verfügung.

In gespannter Vorfreude fuhren wir nach Altdorf, wo in mehreren Vorrunden die vier Punktbesten ermittelt wurden, die dann das Finale bestreiten sollten. Folgende Themen für Vorrunden und Finale waren in der Sekundarstufe I (8. und 9. Klassen) vorgegeben und darauf hatten sich die Debattanten auch vorbereitet:

  • Soll die Schule Schülerinnen und Schüler besonders belohnen, die sich in ihrer Freizeit gesellschaftlich engagieren?
  • Sollen Windräder näher an Wohnsiedlungen errichtet werden dürfen?
  • Soll Randalierern bei Sportveranstaltungen der Führerscheinentzogen werden?

Das Finale, das im Plenum vor allen Teilnehmern und Juroren aus Mittel- und Oberstufe stattfand, war für uns besonders spannend, weil Ella Neve sich dafür qualifiziert hatte. Sie erreichte einen guten dritten Platz. Spätestens jetzt war der Funke der Begeisterung übergesprungen und es ist klar: Wir vom WGG wollen wieder am Wettbewerb teilnehmen!

Renate Gebhard